Biographie

Die Arbeit des Schweizer Dirigenten Manuel Oswald ist geprägt von gelebtem Zuhören, feiner Kommunikation und einem tiefen Verständnis für musikalische Prozesse – Qualitäten, die aus seiner langjährigen Erfahrung als professioneller Kammermusiker erwachsen sind.
Er wuchs in der Romandie auf und lebt heute in Zürich. Er studierte Geige und Kammermusik unter anderem bei Rainer Schmidt, Walter Levin und dem Hagen Quartett in Basel und am Mozarteum Salzburg und später bei der Zürcher Hochschule der Künste, wo er seine Dirigierausbildung (MAS) bei Johannes Schlaefli absolvierte.

Besonders prägend war einerseits die Arbeit mit dem Quartett an der ganzheitlichen Werkbetrachtung bei Sir András Schiff, sowie – für die zeitgenössische Musik – die Arbeit unter dem Dirigat von Pierre Boulez als Mitglied des Lucerne Festival Academy Orchestra .

Er begann seine professionelle Musikerlaufbahn als Mitglied des Gémeaux Quartetts und später des Merel Quartetts, beide fest verankert im internationalen Konzertleben. Begleitend unterrichtete er Kammermusik an den Hochschulen in Basel und Luzern. Als Co-Künstlerischer Leiter des Kammermusikfestivals Monuments Musicaux in Basel (2017–2023) widmete er sich intensiv innovativen Konzertformaten.

Seit 2021 widmet er sich ausschliesslich der Orchesterleitung. Heute ist er Chefdirigent des Stadtorchesters Luzern, des Orchestervereins Nidwalden und des Philharmonischen Orchesters Riehen.

Zu den besonderen Repertoiremomenten der vergangenen Saison zählten ein Konzert im KKL Luzern mit Schuberts grosser C-Dur-Sinfonie sowie Brahms-Motetten. Grosse Beachtung fand auch die Uraufführung von Beethovens Violinkonzert in einer neuen Fassung für Akkordeon – arrangiert und gespielt von Viviane Chassot – die vom Publikum wie von der Kritik begeistert aufgenommen wurde.

In der kommenden Saison setzt Manuel Oswald seine konsequente Repertoire-Erweiterung fort. Auf dem Programm stehen unter anderem Berlioz‘ Symphonie fantastique in Basel, eine Uraufführung in Zusammenarbeit mit dem Volksmusiker Andreas Gabriel sowie ein weiteres Konzert im KKL Luzern mit Mussorgskys Bilder einer Ausstellung und Werken von Lili Boulanger und Mel Bonis.

Kammermusik bleibt dabei stets die Quelle seines künstlerischen Denkens: das Spannungsfeld zwischen Individuum und Kollektiv. Für ihn lebt die grösste Sinfonie von denselben Prinzipien wie ein Quartett – von der Qualität der Aufmerksamkeit, von Vertrauen und der Kultivierung des gegenseitigen Zuhörens.

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